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Bodo Rott | Biographie | Werke

Die Bilder von Bodo Rott stelle ich zum ersten Mal aus. Aus diesem Anlass möchte ich Ihnen ein paar Informationen an die Hand geben:

Der Künstler wurde 1971 in Ingoldstadt geboren.
Nach dem Abitur absolvierte er am Stadttheater in Ingoldstadt ein Praktikum als Bühnenbildner. Danach ging er nach München, um in der Druckwerkstatt für Lithographie von Karl Imhof zu arbeiten. Hier legte er die Grundlagen für seine Meisterschaft im Umgang mit der Lithographie. Heute arbeitet der Künstler mit der Taborpresse in Berlin zusammen.
Die Stationen seines Studium der Bildenden Künste waren Nürnberg und Berlin.

Ich habe Bodo Rott vor etwa 2 Jahren durch die Empfehlung meines Kollegen Florian Sundheimer kennen gelernt und war durch die geheimnisvollen Figuren und die Intensität der Farben seiner Ölbilder und Aquarelle sofort für seine Arbeit eingenommen.
Besonders hatte es mir ein Bild angetan auf dem ein junger Mensch vor seinem Schatten hockt und in ihn hinein malt. Das Bild war leider schon verkauft. Aber da war es wieder, was ich an guter Kunst so schätze. Das Bild als Spiegel eigener Befindlichkeiten.

Bei der Beschäftigung mit Bodo Rott's Malerei kamen mir die folgenden Eindrücke –
Sie decken sich zum größten Teil mit den Erkenntnissen der Autorin Martina Sutter-Kress, die sie bei dem Studium der Malerei des Künstlers für unseren Katalogtext gewonnen hat.
Ich möchte Ihnen ausdrücklich diesen Katalog  des Textes und der hervorragenden Abbildungen wegen empfehlen.

Bodo Rott beobachtet ganz gewöhnliche Dinge des täglichen Lebens. Z.B. zeichnet er beim U-Bahn Fahren die Menschen, die um ihn herum stehen und sitzen. Aber er beschränkt sich nicht auf das Augenscheinliche, das Vordergründige. Vielmehr liebt der Künstler das Paradoxe, das Unerwartete (so Frau Sutter-Kress), um wie Bodo Rott sagt: "Die Sinne für den Sinn zu schärfen".

Kein Wunder, dass das surreale Element in den Bildern eine große Rolle spielt:
Eine Geburtstagstorte wird lebendig und bläst sich monströs auf. Der Fischesser sitzt nachdenklich zwischen einem lebendem Fisch im Glas und seinem unwirklichen platten Pendant auf dem Teller. Es gibt die Bilder der Kopflosen und Bilder auf denen der Kopf in Farbspritzer zerbirst. Bodo Rott schabt manchmal Farbe wieder von der Leinwand, nicht um das Bild zu zerstören, sondern um das Flüchtige des Geschehens zu betonen oder das scheinbar Reale zum Verschwinden zu bringen. Ich spreche gern bei dem Thema des Malers von Allegorien psychischer Befindlichkeiten.
Das alles betrifft das Erzählerische in seinen Bildern, Aber die Bildgeschichten sind untrennbar mit der Farbe und ihrem Licht verbunden. Und wie würde das Dargestellte funktionieren, wenn nicht ein Meister der Farbgebung das Geschehen in Szene setzen würde, um unsere Sinne zu wecken? Das Leuchten der Grundfarben, die subtilen Farbverläufe, der Farbklang als Ganzes zieht uns ins Bild, um seine Details und seine Gesamtkomposition zu erforschen.

Ich komme gerade von der Biennale in Venedig.
Ihr Motto lautet: Pensa con i sensi, senti con la menta,
soll heißen: Denke mit den Sinnen, fühle mit dem Verstand.
Ist das nicht das Anliegen des Künstlers: "Die Sinne für den Sinn zu schärfen"

Jürgen Hermeyer

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