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Walter Stöhrer | Biographie | Werke

– Intrapsychischer Realismus –

· Geboren 1937 in Stuttgart
· Studium an der HdBK, Karlsruhe bei Prof. Grieshaber
· 1986 Professor an der HdK, Berlin
· Mitglied der Akademie der Künste, Berlin
· Lebte und arbeitet in Berlin und Scholderup (Schleswig-Holstein)
· 2000 gestorben

"Mache die Gegenwart zu keinem Mittel der Zukunft, denn diese ist ja nichts anderes als eine kommende Gegenwart und jede verachtete Gegenwart war ja eine begehrte Zukunft." Jean Paul, Levana
Walter Stöhrer beginnt seine Bilder mit Notierungen von Zitaten aus seiner jeweiligen Lektüre. Sätze werden weit ausladend über die nackte Leinwand geschrieben und sind der erste Stimulans für den folgenden Malprozeß. Lesen ist für Stöhrer die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Er bevorzugt die Lektüre der Surrealisten und Existentialisten. In einem "konvulsiven" Malprozeß versucht er nun, sich diese Wirklichkeit, die bevorzugt als eine intrapsychische zu bezeichnen ist, anzueignen. Dabei gelingen ihm Bilder von eruptiver Kraft. Die Malströme ergießen sich auf die Leinwand, verschlingen sich, breiten sich aus und verdichten sich wieder. Wie die Surrealisten mit der ècriture automatique den ungehindert strömenden Gedankenfluss aufzeichneten, lässt Walter Stöhrer der Farbe seinen Lauf. Die Farbe entfaltet ihre symbolische Bedeutung: Das intensive Rot, ein leuchtendes Orange oder ein scharfes Gelb gestützt durch ein tiefes Blau entrücken uns in einen halluzinatorischen Zustand. Archaisch anmutende Figurinen, ein Kopf, eine Hand oder ein Geschlechtsteil, eingeklebte pornographische Fotos lenken unsere Aufmerksamkeit.
Jörn Merkert schrieb in dem Katalogtext zu meiner Ausstellung 1987:
"...insofern muss man sein Werk abgrenzen von der nur allzu nah liegenden Vereinnahmung in die Stilrichtung des 'abstrakten Expressionismus', des 'action painting', bzw. des deutschen 'Informel'. Denn die expressiv vorgetragene spontane Gebärde ist bei ihm zum Konvulsivischen gesteigert; ist nicht allein 'psychische Improvisation' und darin direkter Ausdruck seelischer Gestimmtheiten, oder das rein kunstimmanente ästhetische Produkt."

Kataloge:
- Würtembergischer Kunstverein, Stuttgart, 1980
- Galerie Hermeyer, München, 1987
- "Bilder 1961-1988", Berlinische Galerie, 1989
- Kunsthalle zu Kiel, 1990
- Galerie Hermeyer, München, 1991
- "Werke auf Papier 1959-1995", Staatl. Kunsthalle Karlsruhe, Cantz-Verlag, 1995
- "Unter dem Feigenbaum", Radiusverlag, 1995

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